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Eineinhalb Wochen Motorradurlaub (2905 km) im südlichen Piemont mit tollen Touren dort sowie gemütlicher An- und Abfahrt über den Comer See und Südtirol


1. Dienstag – 450 km – Start in den Piemont-Urlaub

Abfahrt in München gegen halb elf, über Garmisch, es war ein herrlicher Tag, Sonnenschein, die Luft zwar noch etwas kalt aber in den neuen Motorrad-Klamotten fror ich nicht weiter, die isolieren recht gut. Und auch vom Verkehr her war es wunderbar angenehm zu fahren, kaum was los auf den Straßen.
Über den Fernpaß gings auch zügig, gerade auch wegen einer Baustelle deren Baustellenampel mir, der ich als sie dann grün wurde als erster startete, die ganzen Autos vom Leib hielt.
In Imst hinter ins Pitztal rein, dann rechts hoch, wollte über die Pillerhöhe an Landeck vorbei fahren, fand jedoch die richtige Abzweigung nicht.
(Ein Jahr später dann aber, siehe ../alpen2009) Also nach einem kleinen Ausflug hoch in die Berge wieder runter, wollte Landeck nun über den Tunnel ausweichen. Was sich als 65,- Euro teure Abkürzung erwies, die Zufahrt zum Tunnel ist ausschließlich über die viginettenpflichtige Autobahn erreichbar. Und genau in der Kurve zum Tunnel standen sie: Die Alpenraubritter.
Nach dieser kleinen Verzögerung ging's nun rein in den Tunnel, und dann immer geradeaus bis ich kurz vor der Grenze in die Schweiz links den Reschenpaß hochkroch. Denn es war zwar nicht viel Verkehr, vor mir aber die österreichische Polizei, also ganz brav und langsam gefahren. Wie sonst natürlich auch immer!

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Bei dem weltbekannten Fotomotiv, der aus dem Reschensee ragenden Kirchturmspitze kurz angehalten, kleine Pause gemacht. Ein Jahr drauf sollte dieser Anblick jedoch ganz anders sein, da war kein Wasser mehr um die Kirchturmspitze herum sondern...: ▸Alpen2009 Bild 121

Zur Entstehung siehe: ▸www.urlaub-vinschgau.net/historisches-geschichte/kirchturm-graun-reschensee.asp

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Die Kirchturmspitze vom Reschensee

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St. Moritz See, zugefroren
Fuhren weiter den Reschensee lang hinten durch ein paar langgezogene Kurven runter nach Schluderns. Tipp: Egal ob zum Umbraipaß oder zum Stilfser Joch: Gleich hier rechts ab, der Beschilderung "Schweiz"/ "Glurns" bzw. "Glorenza" folgen!
Durch Schluderns durch zog es sich etwas lästig, dann endlich gings rechts ab zum Stifser Joch. Erst noch durch Prato (allo Stevio) durchzuckeln müssen um dann sehen zu müssen, daß das Stifser Joch immer noch gesperrt war. Ja so ein Mist, an vieles hatte ich im Vorfeld gedacht (wenn überhaupt) aber nicht an das. Ja ja, ein Ungemach kommt selten alleine, auch alles schlechten Dinge sind drei. (1. Pillerhöhe verfehlt, 2. Alpenraubritter)

Fuhren nicht wirklich zurück, wäre ja ein Riesen-Umweg geweg gewesen, sondern über den ja "nur" 2149 Meter hohen Ofen-Paß in die Schweiz - immerhin der war ja geöffnet. Und war herrlich zu fahren, kein Verkehr - außer mal einem Pulk 911er, der uns entgegen kam.
In der Schweiz bei Zernez links, ab hier eher langweilig zu fahren, Weiter bis St. Moritz und die ganzen Seen, alle noch dick mit Eis bedeckt, vorbei, den Malojapaß runter bis wir kurz vor Chiavenna wieder in Italien waren.

In Chiavenna (Tipp:) gleich halbrechts gehalten, den ersten Kreisel nur genau gerade, Schilder ignorieren, das führt in einem kleinen Zickzack-Kurs ampelarm schnell wieder aus der Stadt raus.
Und nicht viel später dann waren wir am Comer See. Als wir in Domaso ankamen hatte ich auf dem Motorrad genau 22222 km, auf diese Schnapszahl hin gönnte mir gleich mal einen kühlen Weißwein. Und das gleich damit meine den ganzen Tag schon fast verhungernde Sozia eine Kleinigkeit essen konnte. So gestärkt bezogen wir gleich nebenan im Hotel Europa das von mir dort gestern reservierte Zimmer. Und ab unter die Dusche!


Zum Abendessen ins Zentrum dort hatte diesmal wieder das "La Contrada" geöffnet wo wir mal vor knapp acht Jahren waren. Nach wie vor hängt dort die Empfehlung des ADAC-Reiseführers eingerahmt an der Wand, mittlerweilen noch ein wenig mehr vergilbt. Und nach wie vor bin ich mir nicht sicher, welchem Prozentsatz unserer Rechnung
(Coperto 2,- ½L Wein 4,- 0,3 Cola 2,50) diese Empfehlung zu verdanken ist, vielleicht auch nix Aber das Restaurant ist unverändert nett und urig, das Essen gut wenn die Portionen auch ein wenig übersichtlich und in meinem Fall, Tagliatelle mit Waldpilzen (10,-) arg salzig ausfiel. Und an Uschis banalen Spagetti Bolognese (6,50) kann eh kaum was falsch gemacht werden.
Am Rückweg noch ein Eis gekauft, als wir im Hotel waren gleich noch eins, dafür hatte ich ja das Mittagessen ausfallen lassen.

1. Mittwoch – Piemont-Urlaub – Badetag am Comer See

Gemütlich erst so um neun Uhr runter zum ausreichend vielfältigen Frühstück, blieben eher lang hocken. Dann das schöne, aufreißende Wetter und den einsamen Pool gesehen, spontan entschlossen letzteren hiervon zu erlösen, einen Tag und eine weitere Nacht hierzubleiben.
Gemütlich an "unseren" Pool in die Sonne gelegt. Und das gleich bis dreiviertel fünf, zwischendrin schon mal ein Viertel Wein getrunken, später noch eines. Dann spazierten wir rein ins Zentrum von Domaso, vorbei an drei Restaurants bis zu einem schönen alten Haus direkt am Ufer.
Von dort zurück, im mittleren der drei Restaurants auf ein spätes Mittagessen für meine hungrige Begleiterin und ½ Liter Weißwein (teure 6,-) für mich niedergelassen. Danach übers obere Zentrum mit der Kirche San Bartolomeo wieder zurück.
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San Bartolomeo in Domaso

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Pool vom Hotel Europa, Comer See

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Domaso am Lago di Como

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Nicht viel später gingen wir zum Abendessen gleich in das Lokal nördlich unseres Hotel Europa, vor dem auch ein großes Schild der "Surfschule Domaso" hing. Hier bei den diversen Bungalows und Campingplätzen war es gleich so richtig billig, die Preise müssen ja mit Mamma konkurrieren, die sonst - obwohl im Urlaub - kochen würde. Das Essen der Pizzeria Il Timone war daher wohl das billigste des gesamten Urlaubs
(Coperto 1,- ½L Wein 3,50 Cola 2,20 Maccaroni Arrabiata 5,- Tagliatelle Salmone 7,-) - dachte ich zumindest - und ging insofern auch in Ordnung.
Nach dem doch so weiten Heimweg zu unserem Hotel dort noch ein Eis geholt.

1. Donnerstag – 357 km – Vom Lago di Como bis Pinerolo

Erst 9 Uhr zum Frühstücksbuffet runter, dann gepackt, kamen gegen halb elf weiter.
Übers Nordende vom Comer See den dessen Ostufer entlang, vorbei an Colico bis in's auch nett wirkende Dervio. Dort hinter in die Berge, schraubten uns eine kleine, enge Straße hoch (die dann noch kleiner und enger wurde) rein ins schöne Val Varon, entlang der kleinen, tief unten im Tal fliesenden Varrone.
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Rein ins Val Varon

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Lastenseilbahn
Sahen dann einen Steinbruch - auf der gegenüberliegenden Seite des recht steilen Tals, mit der Zivilisation lediglich durch eine Seilbahn verbunden - das schwere Gerät war bestimmt mit einem Lasthelikopter dort abgesetzt worden.
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Tiefer rein ins Val Varon
Ach ja, kurz danach, in Tremenico ein kleines Garni gesehen, das "Bed and Breakfast Val Varon".
Weitergeschraubt, es wurde sogar noch enger, bis sich die Straße ab Pagnona wieder weitete, runter ins Tal schraubte, vorbei an Casargo bis Taceno. Dort links und, nun im Tal, daher wesentlich flotter als zuvor, entlang des Pioverna vorbei an Introbio und über den kleinen Pass beim Colle di Balisio runter nach Ballabio. Und einen Tunnel später waren wir nach schon zweieinhalb Stunden (und nur 88 km) unten in Lecco.
Tipp: Schöne Tour-Variante: Zwischen Introbio und dem Colle di Balision links hoch nach Cremeno und den Pass Culmine San Pietro(1254 m) Nun durchwuseln über kleine Örtchen namens Meccazza, Avolasio, Vedeseta, Olda und vor Taleggio rechts runter ins Tal, dort bei San Giovanni Bianco recht bis Albia, hier links nach Bracca, dort entweder linksrum über Serina oder auch rechtrum über Algua bis Ponte Nossa. Dort weiter nach Parre, dort rechts nach Clusone, dort wiederum links halten, nach Rovetta, weiter über Castione della Presolana, Vilminore di Scalve und Schilpario nach Edolo.

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Lecco

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Machten im Zentum von Lecco eine Pause, ich aß ein Eis, Uschi beglückte die hiesige Filiale dieser anscheinend überall präsenten Fast Food Kette.
Auf der Weiterfahrt noch gegenüber ein nettes, älteres Hotel, das Hotel Promessi Sposi, mit ebensolchen Gästen angeschaut.
Nun Richtung Como gehalten, die Schnellstraße bis Erba gefahren. Welches übrigens gar nicht so einladend wirkte. Nun Richtung Mailand gehalten. Kurz hinter Monza auf die Autobahn. Nun kam eine fade Zeit, bretterten wieder mal langweilige eineinhalb Stunden vorbei an Mailand, machten später, Höhe Novara eine kleine Pause. Dann weiter, umkurvten Turin und fanden dann auch schließlich den richtigen Autobahnstrang, der uns zu unserem Ziel führte, nach Pinerolo.
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Ausblick vom Hotel Villa San Maurizio auf Pinerola hinab

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Terrasse des Hotel Villa San Maurizio
Nahmen schon eine Ausfahrt vor Pinerolo, rollten somit dann über die Landstraße kommend rein in diesen recht großen, eher auf einem Reißbrett entstandenen Ort rein. Im Turisten Büro einen Stadtplan bekommen, kaufte mir auch noch eine vernünftige Landkarte für's Piemont. Fanden dann schließlich auch unser Hotel, über der flachen Stadt auf dem einzigen Hügel trohnend, nur noch überagt von der hinterhalb aufragenden Kirche.
Zum Abendessen zum Fuß in's Zentrum runtergegangen, hielten uns anfangs (etwas zu) weit links, es kam hier gar kein Restaurant. Schließlich aber kamen wir, gut daß ich den Stadtplan studiert und hierfür gut genug im Kopf hatte, in die Via Vigone wo eine Empfehlung des Touristenbüros war, das La Sosta. Recht voll (was ja meist ein gutes Zeichen ist), keine Touristen, passt also. Als Vorspeise neben einem Salat auch einen kleinen Teller grünen Spargels mit zerlassener Butter geteilt, lecker! Teilte uns dann ein Risotto Gamberi, ich gönnte mir dann noch einen Krabbencocktail.


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Was sich so alles in einen Motorradkoffer packen lässt...

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Öffentliches Pissort in Pinerolo

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BHs mit unterschiedlicher (Be-)Füllung
Am Heimweg unter anderem an einem Unterwäschegeschäft vorbeigekommen, die Auslage der BH war... hmmm, bemerkenswert: Die BH waren mit blass-weißen Luftballons gefüllt. In unterschiedlichem, teils auch asymmetrischem Füllungsgrad, ein skurriler Hingucker!

1. Freitag – 246 km – Durch Valle Del Chisone und Valle Di Susa

Gingen so gegen 9 Uhr runter zum Frühstück. Was ein wenig arg dürftig war, da hätte man bei drei Sternen etwas mehr erwarten können. Dann fuhren wir los, zu einer kleineren Tour. Erst mal hinter ins Valle Del Chisone, in weiten Kurven schraubt sich das in die Berge hinter.
Bei Depot die 6 Kilometer hochgefahren bis bei einer großen Hotelanlage (die noch nicht geöffnet war) die Weiterfahrt verboten war.
Wieder zurück im Valle Del Chisone ein paar Kilometer weiter einen kleinen Abstecher nach links gemacht, zum Lago Laux, ein netter kleiner See mit kleinem Campingplatz, ebenfalls geschlossen.


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Einsames Hotel hoch über Depot

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Schneekettenpflicht, im Hintergrund das Valle Del Chisone

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Der Lago Laux

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Gleich kommt Sestriere
Schraubten uns dann hoch bis zum ehemaligen olympischen Ort Sestriere, viele leere Hotelburgen, das Gebäude vom hiesigen Club Med konnte diese Häßlichkeit nochmal übertreffen.

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Haßlich, häßlicher, Club Med Hotelbunker

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Sestriere, wie ausgestorben

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Hoch zum Mont Cenis
Rollten runter nach Cesana Torinese, dort erst ein wenig nach links gefahren um dann den Weg in die andere Richtung fortzuführen, nun auf einer gut ausgebauten Schnellstraße erst mal nach Oulx wo wir eine kleine Pause einlegten.
Weiter ging es im Valle Di Susa bis wir beim namendgebenden Susa links weg fuhren, die menschenleere Straße hoch bis Mont Cenis. Auf der drüberen, französichen Seite war die Weiterfahrt aber auch hier verboten. Waren kurz vor fünf wieder unten im netten Örtchen Susa dort erst mal eine neue italienische Prepaid-Karte erstanden. Gut daß ich eine eine code fiscale, eine italienische Steuernummer hab' - ohne die ging's nicht, die ist neben der Vorlage eines Ausweises zwingende Voraussetzung!
Dann schauten wir uns noch ein Hotel an, falls wir mal wieder in diese Gegend kommen sollten, das Hotel Napoleon, auch nett.

Fuhren weiter, aus dem Valle Di Susa raus, ab Susa ist das nicht mehr so schön zu fahren, zuviel Urbanisation. In Avigliana dann die richtige Abzweigung gefunden die vorbei an zwei kleinen Seen führt. Diese beiden Seen tragen zweckmäßigerweise die Namen Lago Grande und Lage Piccolo.
Nach Giaveno rein war lästig viel Verkehr, danach ging's wieder, über Cumiana wieder zurück nach Pinerolo, das letztere Stück ebenfalls viel verbaut.



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Weinabfüllung

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Gnocci nach Art des Hauses

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... und Tagliatelle Agli Scampi
Zum Abendessen gleich wieder ins La Sosta, der grüne Spargel von gestern hatte es mir angetan. Uschi gönnte sich Tagliatelle agli scampi, ich dann noch Gnocci della Sosta, also nach Art des Hauses. Sah schon lecker aus - schmeckte noch besser!

1. Samstag – 358 km / 6 h – Solo-Tour über vier Pässe

Es war in der Früh diesig, wolkig, wie gestern. Auch wie gestern war das Frühstücks-Buffet arg dünn, das Nachfüllen noch träger wie gestern, keine drei Sterne wert. Aber gestern waren wir ja auch in einem Supermarkt gewesen, hatten somit auch leckeren Schinken. Und auch guten Butterkäse!

Kurz nach 10 Uhr startete ich, heute mal alleine, zu meiner großen Vier-Pässe-Tour: Erst in der Po-Ebene nach Süden über Cavour, Saluzzo und Busca bis Cueno. Schöne, weite Felder mit Apfel-Plantagen säumten die Landstraßen es war auch gar nicht mal so viel Verkehr wie befürchtet.
Auch durch Cueno. ging es einfach und flott durch, eigentlich eh nur immer geradeaus. Nur danach, in Borgo San Dalmazzo muß man sich konsequent rechts halten um nicht weiter nach Süden abzudriften. Entlang der Stura di Demonte ging es vorbei an Vinadio hoch zum 1991 Meter hohen Colle della Maddalena. Die Straße war angenehm spärlich befahren gewesen, was sich so schnell auch nicht ändern sollte.


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Mageres Frühstückbuffet

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Drüben, d.h. in Frankreich wo der Paß Colle de Larche heißt, zügig weitergefahren, der Verkehr beschränkte sich nun auf sehr wenige Fahrzeuge, oft war ich fünf Minuten lang ganz alleine auf der Straße - wie schön das ist!

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Winziger See am Col des Vars

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Und das alles ohne Leitplanke!
War an Larche vorbei kaum unten im Tal schon ging es vor Saint-Paul wieder links hoch über den Col des Vars, 2111 Meter hoch.
Drüben durch menschenleere Schiorte wie Vars selbst und runtergerollt bis Guillestre Dort beide Kreisel jeweils rechts, wollte über den Col d' Izoare. Erst mal in das anfangs enge Tal entlang des Guil um nach 17 km zu sehen, daß mein Wunschpaß noch nicht geöffnet war. War hin- und hergerissen mich zu ärgern, daß diese Information nicht bereits in Guillestre angezeigt war. Denn das ganze Tal ist somit eine Sackgasse, denn der Paß über's deutlich höheren Colle dell Agnello ist ja erst recht noch lang zu. Oder mich wegen der netten Straße dieser zweimal fünfzehn Minuten zu freuen.

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Zürück in Guillestre also erst mal banal entlang der Purance, diese rund dreissig Kilometer waren angenehm flott zu fahren. In Briancon mit seiner beeindruckenden Festungsanlage die einzige Pause dieser heutigen Tour gemacht.

Dann wurde es kalt, denn es ging hoch, zum Col de Montgenevre, rollte drüben - willkommen zurück in Italien - runter nach Cesana Torinese. Der restliche Weg war - in umgekehrter Richtung - ja von gestern her bekannt: Hoch zum vierten und letzten Paß der heutigen Tour über Sestriere und das erneut schöne Valle del Chisone hinab bis ich nach insgesamt gerade mal sechs Stunden viertel nach vier wieder in unserem Hotel in Pinerolo war.


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Entlang des Guil

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Nachmittäglicher Ausblick vom Hotel auf Pinerolo

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Nachmittäglicher Ausblick vom Hotel auf Pinerolo
Meine heute pausierende Sozia war im Garten unseres schönen Hotels, ich gesellte mich zu ihr und berichtete von meiner schönen Tour.

Gingen dann so halb sieben bereits los, erst mal auf ein kleines Gläschen Wein in eines der Cafes im Ort. Dann zum Abendessen, diesmal in eine Pizzeria unter den Arkaden der Hauptstraße, dem Lappetito (Corso Torino 48). Das war bereits gut gefüllt, wurde dann noch wesentlich voller. Wozu auch eine größere Truppe junger Leute inkl. ein paar Wehrpflichtiger (wohl von der hiesigen Kaserne) beitrug. Uschi nahm Tagliatelle Frutti di Mare, ich eine Gemüse-Pizza, der Teig ungewöhnlich dünn, schon fast ein Crepes, aber mir schmeckte es. Beides je 8,- Gedeck je 2,-, kleines Cola 2,- sowie ½ und ¼ Wein 4,50 und 2,50 . Ergab korrekte 29,-
Bereits halb zehn gingen wir wieder, immer noch ohne eine Jacke zu brauche, es war warm geblieben. An der Popp... äh "Popsy Bar" noch einen großes Grappa als Absacker, dann waren wir zurück in unserem schönen Hotel-Appartment. Noch ein wenig im Fernseher nach Wetterberichten gestöbert, bald geschlafen.


Sonntag – 111 km – Sonntagsspaziergang, Sonntagsausflug ins Po-Tal

9 Uhr zum Frühstück. Im Hotel war heute eine große Feier, eine primo communione, alle Zimmer nun voll, wie gut daß ich vor ein paar Tagen angerufen und reserviert hatte, wir waren die einzigen Gäste, die nicht zu der Kommunion gehörten.
Dem heutigen Tag angemessenen einen Sonntagsspaziergang unternommen. Erst mal den Hügel, auf dem unser Hotel liegt, weiter hoch. Aber nicht an der Kirche vorbei sondern die untere Straße hinter. Um's Eck von der Stelle wo wir Donnerstag gewendet hatten war dann auch das Bed & Breakfast Casa Carla, liegt auch nett, mit schattigem Garten. Weiterspaziert, schöne Anwesen sind das hier oben auf dem Hügelchen schon!
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Die Kirche oberhalb unseres Hotels

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Wirklich schön eingedeckt fürs Mittagessen

Zurück im Hotel nun das Motorrad gesattelt für einen Sonntagsausflug in das Po-Tal/ Valle Del Po.
Mit einem lästigen Anfangsumweg, wodurch wir wenigstens sahen wo das Bed & Breakfast Villa Doria/ Il Torrione, das Wachtürmchen, das Castelletto gewesen wäre. "Wäre", denn die hatten auf meine Zimmeranfrage ja gar nicht reagiert gehabt. Nämlich drüberhalb der auslaufenden Autobahn, deutlich außerhalb, Richtung Baudenasca haltend erst über die Autobahn, dann gleich 180° rechts und eine kleine Straße recht weit hinter.

Schließlich (über Macello den gewünschten Weg gefunden: Über Bibiana, Bagnolo Piemonte und Barge zog es sich ein bischen, viel Urbanisation. Danach über die ersten kleinen Hügelchen und bei Paesana (Tipp: Am Ortsende links ist ein schöner Picknickplatz) rein ins Po-Tal/ Valle Del Po.


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Rein ins Po-Tal/ Valle Del Po

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Im Po-Tal/ Valle Del Po

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Es war bewölkt und wurde noch bewölkter, Höhe Ostana fing es an zu nieseln. Dennoch ganz bis zum Ursprung des Po hochgefahren, zumindest bis es nicht mehr weiter ging, das letzte Stück war gesperrt. Da es mehr nieselte statt einer Pause hier lieber gleich wieder raus aus dem kalten, feuchten Bergen, zumindest bis wir unten in Paesana in deren Trattoria Valle Po eine Cappuchino-Pause machten.

Nach dieser schönen Pause zurück zurückgefahren, wieder den gleichen Weg, diesmal alles auch auf Anhieb gefunden, Pinerolo ist ja groß genug um schon weiträumig ausgeschildert zu sein.


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Das Ende des Po-Tal/ Valle Del Po

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Fast zurück in Pinerolo
Nach einer erfrischenden Dusche die Pläne für die morgige Tour geschmiedet. Um dann durch nun auch hier einsetzenden leichten Nieselregen auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden, denn wenn es morgen auch nieselt. Oder mehr?
Unverzagt abends zum Essen gegangen, liehen aber sicherheitshalber einen Schirm im Hotel aus.

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"Lecker!"
Gingen zum Abendessen erneut ins La Sosta - extra wegen uns machte die nette Bedienung den hinteren Raum auf. Wohl weil sie mittlerweilen wußte, daß ich bei einem gemütlichen Abendessen besonders lange brauche - dachte wir. Später füllte eine Geburtstagsgesellschaft (u.ä.) den Rest dieses Anbaus. Aßen erst wieder den grünen Spargel an Butter und Salat, dann banale Spagetti mit Tomatensoße (5,-) bzw. Risotto Marinara (9,50), dazu einen Liter Weiswein (6,-) und ein Cola (2,50).
Als wir kurz vor elf gingen zeigte Petrus uns, wovor er uns heute tagsüber weitgehend verschon hatte: Es schüttete! Gut daß wir den Schirm ausgeliehen hatten, aber ein mulmiges Gefühl wegen morgen hatten wie doch. Gingen im Hotel dann recht bald zu Bett.

Pfingstmontag – 444 km / 9 h – Durchs Aostatal und die Schweiz

9 Uhr aufgestanden, heute gab es beim Frühstück sogar Schinken und auch Käse. Hatten wir da inspirierend auf den Maitre de Primo Colazione gewirkt? Oder gab es das die Tage davor anfangs auch und war nicht nachgefüllt worden?
Halb elf Abfahrt, verliesen das trotz meiner anfänglichen Skepsis doch ganz nett für uns gewordene Pinerolo. Fuhren hoch ins Valle di Susa, diesmal nicht über die Hügel, doch die Straße über Piossasco, Bruino und Trana nach Avigliana ist sehr bevölkert und dementsprchend temporeguliert, die meiste Zeit 50 km/h.
Dann über Almese und Rubiana rein ins Valle de Lys - und das entschädigte wieder für die vorige langweilige Strecke: Eine enge Bergstraße schraubt sich über die Hügel und Berge bis hoch zum Cle. d. Lys.
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Blick zurück ins Valle Di Susa, im Hintergrund Lago Grande und Lage Piccolo
Oben auf dem Cle. d. Lys legten wir dann eine kleinere Pause ein.

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Ausblick vom Cle. d. Lys


Drunten bei Viu kamen wir ins gleichnamige Valle di Viu, ein schöner Ort mit einem übergroßen Pinoccio.

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Der "Hölzerne" in Viu

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Nun fuhren wir raus aus dem schönen Tal bis Lanzo. Nun quer durch die Ebene durchgewurstelt, es war heiß hier unten in der Ebene, ich hatte (auch daher) keine Lust, an jeder Abzweigung die Handschuhe runter- und die Karte rauszufummlen, also einfach der Orientierung nach querdurch meinen Weg gefunden:
Vorbei an Cirié glücklich gleich Front gefunden, dann kam Busano und Rivarolo. Ab hier war angenehmerweise bereits Ivrea ausgeschildert. Bis wir dort waren waren dann drei Stunden (und 140 km) ins Land gegangen.

Anstatt Ivrea über die Autobahn zu umfahren zuckelten wir mitten durch diese große, nette Stadt am Ende des Aostatals. Ebenso langsam ging es durch die vielen kleineren Ortschaft danach, genug Zeit um dieses schöne Tal, von schroffen Berge flankiert, zu betrachten.
Viel später, schon kurz vor Aosta, ging es schon rechts ab, durch zwei lange Tunnel (4km und nochmal 2km) und hoch zum Großen Sankt Bernhard, das letzte Stück in einer überdachten Galerie.

In den (6,5 km langen) Tunnel vom großen Sankt Bernhard (13,20) fuhren wir dreiviertel vier ein, die Durchfahrt war natürlich weniger spannend. Und noch unspannender war dann das Motorradfahren drüben in der Schweiz, anfangs noch genüßlich runtergerollt (bei maximal 80 km/h jedoch nur) bis Martigny. Dann enervierend fade 88 Kilometer im schweizer Rhone-Tal über Sion und Brig gequält. Als Schweizer würde ich definitiv nicht (dort) Motorradfahren!


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Endlich endlich war dieses Martyrium beendet, der Simplon erlöste uns von dieser Zuckel-Qual: Erst die alte Landstraße hochgefahren, später ging es weiter auf der Schnellstraße, schöne, langgezogene Kurven bis wir oben waren, knapp über 2000 Meter.


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Auf dem Simplon

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Auf dem Simplon
Rollten drüben schön gemütlich und dennoch flott runter, dann - endlich wieder in Italien - eine tolle Schnellstraße bis nach Domodossola. Dort, es war ja schon halb acht geworden, recht schnell ein Hotel gefunden, das Hotel Corona. Sehr schönes Zimmer, ich lies mir noch einen Wein (stolze 8,- Euro für 0,375 Liter) mit auf Zimmer geben, schnell geduscht und gleich weiter zum Abendessen nach kurzer Suche im Hotel Ristorante Eurossola gleich beim Bahnhof fündig geworden.

2. Dienstag – 161 km / 4,5 h – Von Domodossola zum Comer See mit Badenachmittag

Nach dem opulenten Frühstück im wunderhübsch eingerichteten und -deckten Speisesaal packten wir es zügig, kamen halb elf los. Fuhren die wunderschöne 337, kurvten hoch bis an Santa Maria Maggiore vorbei (Tipp: Danach in Malesco rechts ab und über den Paß, dann runter bis Cannobio an den Lago Maggiore)

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Morgendlicher Blick auf dem Fenster

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Frühstückraum des Hotel Corona

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Die Kirche in Re

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Wir fuhren geradeaus weiter, im Ort Re dessen bekannte Kirche kurz besichtigt.

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Re

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Kurz danach kam die Grenze, ein weiteres Mal hatte uns die Schweiz wieder in ihren Fängen der sinnlosen Tempolimits. Und, nochmehr als gestern, wurde mir klar daß die sündigen Schweizer vom lieben Herrgott eine Alternative zum Fegefeuer angeboten bekommen: Bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag in Schweizer Städten Motorrad fahren müssen! Denn sowohl Locarno also dann (nach zehn Minuten angenehmen Düsens die Landstraße zum Monte Bigório hoch) noch schlimmer Lugano waren schier der Graus! Schlechte Beschilderung, enge Grünphasen (sofern denn mal so ein Semaphoro überhaupt willens ist, diese doch eigentlich recht schöne Farbe anzunehmen) alle Fahrzeuge bewegen sich im eh recht eng gesteckten Tempolimit. Wie oft ich geflucht hatte ehe mir nach jeweils über dreissig(!) Minuten diese urbanisatorischen Senken verlassen konnten weis ich nicht mehr! Das Gedächnis ist ja gnädig, verdrängt und vergißt dann auch unangenehme Dinge viel schneller als die schönen Erlebnisse. Nach Lugano getankt, die seelischen Wunden geleckt, waren für diese läppische Strecke nunmehr bereits dreieinhalb Stunden unterwegs.

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Lago di Lugano

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Endlich den Schweizern entkommen

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Wind- und Kite-Surfer

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Der Monte Legnone
Eine weitere kleine Stunde später hatte ich dann auf dem sonnendurchfluteten Balkon unseres Zimmers (diesmal Nummer 12) im Hotel Europa in Domaso ein kühles Gläschen Wein zur Hand, genoß wesentlich später (15 Uhr) als gedacht (aber nun genug damit!) die zweite Hälfte dieses Sonnentages.
Später gingen wir runter an den Strand des Lago di Como, sahen rund 60 Wind- und ein paar Kite-Surfern zu. Uschi gesellte sich zu mir, hatte ein klein wenig Hunger. Leider waren die sog. "Panini", ein Schinken-Käse-Irgendwas aus der Mikrowelle, nicht so der Hit für meine hungrige Sozia. Später noch an den Pool unseres Hotels gelegt.

19 Uhr gingen wir ins Zimmer zum Duschen, dann zum Abendessen gleich nach der Kurve ins diesmal geöffnete "Chalet della Madonnina", trotz der schönen Lage direkt am See sogar günstig. Und viel Hunger hatten wir auch nicht teilten und je einen Salat (3,-) und eine (eh große) Pizza (7,-)


2. Mittwoch – 230 km – Vom Lago di Como nach Tramin

Gingen 9 Uhr runter zum diesmal noch vielfältigerem Frühstücksbuffet, gab u.a. gekochten und auch Roh-Schinken mit Honigmelone! Und auch Erdbeeren, lecker! Nach einer Stunde Schlemmens dann unsere Siebensachen gepackt, fuhren halb elf los irgendwie immer die gleiche Abfahrzeit.
Um das Nordende des Lago di Como herum und an Colico vorbei gings stangengerade nach Osten rein in das Valtellina. Bis Sondrio war zwar etwas Verkehr, aber gut zu fahren das Ganze, auch reichlich Gelegenheiten zum überholen. Viva Italia!
Nach Sondrio wurde es schlagartig leerer, richtig leer als wir in Tresenda recht abbogen und anfingen uns zum Passo dell' Aprico raufzuschrauben.
Vorbei an Motte wo seinerzeit, vor acht Jahren, die anderen auf uns gewartet hatten nachdem sie uns mit dem unangekündigten Abbiegen in Tresenda in die Irre, sprich weiter geradeaus hatten fahren lassen.

Oben im Ort Aprica war nichts los, schraubten uns auf der nahezu unbefahrenen, erstaunlich schlechten Landstraße wieder runter bis wir in Edolo waren.

In Edolo gleich links uns hoch zum Passo del Tonale wo sogar noch Schifahrer unterwegs waren! Es fing dann auch zu nieseln an, in 1883 Meter Höhe mehr als lästig! Hörte aber bald wieder auf.


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Gleich geht's los!

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Der Stausee bei Cles

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Seereinigung am Kalterer See
Auch jetzt auf nahezu leerer Straße schön runter bis kurz vor Cles gefahren, an der Abzweigung zum Mendelpaß (um 13:50) in der netten Bar "Mostizzolo" eine halbstündige Cappuchino-/Cola-Pause eingelegt.
Weiter gings an die letzte, ebenfalls recht schöne Etappe des heutigen Tages, fuhren über Fondo. Sahen weiter südlicher in den Bergen, speziell über dem Roen, heftig blitzen uund bekamen ein paar leichte, tröpfchenförmige Vorboten zugesandt. Doch von mehr blieben wir angenehmerweise verschont. Fuhren weiter, den Mendelpaß runter, langsamn runter da es hier immer noch ganz leicht nieselte.

Am Kalterer See dann (15:30) eine letzte Pause gemacht. Die wir, da die Sonne hier wieder schien, großzügig ausdehnten.
Das durch den auffrischenden Wind stürmisch wirkende Gewässer ist lediglich der sonst geruhsame Kalterer See, der Surfer freute sich. Und geregnet hatte es trotz grimmiger Wolken links oben über den Bergen des Nationalparks Trunder Horn ("Parco Nationale Monte Carno") dann doch nicht.


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Erst noch schüchterner Anflug

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Frisst nun aus der Hand

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Da staunt der Bub!

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Ungewohnt aufgewühltes Wasser

In Tramin residierten wir dann wieder mal im Garni Rebenheim.
Hatten diesmal Zimmer 8. Dessen Balkon nach Westen bietet am Spätnachmittag gerade mal eine Stunde Sonne, was nun aber von timing her gerade gut passte. Um 17:45 verschwand die Sonne dann hinter den steil hinter Tramin aufragenden Bergen.
Zum Abendessen gingen wir erst die paar Meter den A.v.Keller-Weg hoch und mit einem meiner bewegungsfreudigen Sozia zu verdankendem schlenker schließlich hinter in die Andreas-Hofer-Straße und dort in die Buschenschank Weis. Der Innenhof der Buschenschank Weis lud, da schön windgeschützt, zum Verweilen ein. Ich aß erst mal einen kleinen Salat, dann den Rest von Uschi langweiligen Spagetti Bolognese. Dann aber noch ein lange ersehntes Speckbrettl bestellt, schön langsam und gemüßlich auch das noch verputzt.
Am Heimweg noch am Rathausplatz ein Eis gegönnt, dann schlenderten wir nach "Hause". eingeschaltet, aber recht bald geschlafen.

2. Donnerstag – Badetag in Traminer "Lido"

9 Uhr runter zum Frühstück, sehr gute Auswahl auch heir, wie von Südtirol ja gewohnt. Daß wir die letzten Gäste waren störte uns auch nicht weiter, schließlich gibt es das Frühstück bis 10 Uhr.
Gingen danach, halb elf, das Viertelstündchen runter in das neue Traminer Freibad,
fantasievoll "Lido" genannt.

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Das Etschatl in der Morgensonne

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Das neue "Lido" von Tramin
Da heute die offizielle Eröffnung des "Lido" - das "Sport- und Erlednisbad Tramin" war, war der Einlaß heute gratis.(sonst ein stolzer Fünfer) Und sogar die Sonnenliegen (sonst 3,-) gab es heute gratis, so läßt es sich sonnen! Der Einlaß funktioniert übrigens mit Karten und Schranken von Skidata - witzige aber eigenlich sehr sinnvolle weil praktische Idee, so ein System auch außerhalb der Pisten einzusetzen. Auch das Wetter hielt dankenswerterweise, es wurde später allerdings etwas diesig, so um 15 Uhr herum auch windig.
Der Wind lies wieder nach, es machte auch wieder auf, ich sprang auch mal ins Wasser, meine Sozia ...
Ratet selbst!

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Holte mir noch ein Viertel Weißwein, mit 2,40 genauso billig/ teuer wie gestern am Kalterer See. Dessen Strandbad dieses schöne Erlebnisbad sicherlich dick Konkurrenz machen wird.

Am Heimweg noch im Supermarkt an der Hauptstraße eingekauft, dann gingen wir zu unserem Quartier. Doch trotz des timings schien auf unserem kleinen Balkon kaum Sonne, war doch wieder zu diesig

Zum Abendessen erneut in die Buschenschank Weis gegangen, das Speckbrettl hat es mir einfach angetan! Dazu teilten wir uns einen gemischten Salat und Hirtenmaccharoni - und auch den Wein kann ich nur empfehlen!


2. Freitag – 282 km – Von Tramin über die westl. Dolomiten bis tief ins Ahrntal

Etwas früher als sonst zum Frühstück, es war noch bewölkt, riß dann aber etwas auf. Fuhren viertel nach zehn ab, tankten gleich mal, dann drüben bei Auer hoch bis Montan, kurz danach gleich links ab, vertraute dem Wetter noch nicht so recht, sollte es in den Bergen zu regnen beginnen wollte ich nicht zu tief in den Dolomiten stecken.
Über Aldein durch Deutschnofen dann steil runter vom Schwarzbach und bald wieder rechts hoch durch Welschnofen bis zum Karerpaß wo wir im "Castel Latemar" eine Pause einlegte.
Halb zwölf weiter, erneut die Nähe zum Etsch- bzw. später Eisack-Tal suchend überquerten wir den Karerpaß dann aber nicht sondern fuhren links runter, über Tiers. Kurz danach kamen wir zufällig an Unteraicha vorbei, gleich mal einen Blick auf den Gemoanerhof geworfen wo wir in vier Monaten über ein Wochenende sein wollten.
Weiter nach Völs am Schlern, eine kleine Orientierungspause gemacht, dann weiter ins modäne Kastelruth, wie angenehm daß es heute da nicht, wo sonst hier auf diesen Straßen, vor Bussen mit Anhängern der volkstümmelnden Musik wimmelte. Im Gegenteil, es war recht leer auf den Straßen, so konnte ich sogar den kleinen Paß nach St. Ulrich schön weil auto- und bus-entleert befahren.
Nun ein wenig hoch in die immer wieder imposanten zentralen Dolomiten, einen kleinen Viertelkreis von Wolkenstein über's Grödner Joch nach Corvara. Dort links ab und über Abtei rein ins Gadertal.
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Im Pustertal angekommen Bruneck umkurvt, unten in Gais eine weitere Pause eingelegt. Und überlegt: Ob wir nun heute trocken nach München heimfahren sollten, wenn überhaupt. Oder morgen mit der Garantie auf teilweise Regen. Sonntag mit noch ergiebiger angesagten Regen schlossen wir natürlich aus. Verweitlen dann noch eine weitere Nacht im schönen Südtirol, fuhren erst mal das ganze Ahrntal hoch soweit es ging, d.h. bis kurz nach Kasern.
Am Rückweg im Toblhof oberhalt der Raintalfälle eine letzte Pause eingelegt, kostete ein Gläschen "Pfefferer", ein weißer Muskatella (wie auch die Nase frohlockt) der erstaunlicherweise "nur" lieblich schmeckt.

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Als wir fuhren in der Ferne schon gesehen, daß es über Bruneck bereits regnete, doch wir kamen (18 Uhr) noch locker trocken zum "unserem" heißgeliebten Schloss Neuhaus. Das diesmal nicht von mir selbst sondern von Freunden von mir übers Wochenende angemietet war.
Und auch nicht so sehr als Party-Schloß sondern eher ein Familien-Schloß, alle mit reichlich Kindern, teils eher Jugendliche, zusammen rund 15 Erwachsene und nochmal so um die 8 Kinder. Platz wäre für gut 30 Erwachsene, also gab es auch problemlos noch ein schönes Zimmer für uns zwei.

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Das Abendessen war gut wie gewohnt, noch ein wenig verweilt, dann noch vor der Geisterstunde rechtzeitig in unser Zimmer gegangen. Unser Zimmer hieß (wie passend!) "Walther von der Vogelweide".

2. Samstag – 266 km /4 h – Vom Schloss Neuhaus nach Hause

Viertel nach eins fuhren wir los, das Regnen hatte es aufgehört, nebelartige Wolken schwabbelten träge neben und verhüllten über uns in den Bergen. Doch der Himmel meinte es gut mit uns - zumindest noch im Pustertal. Als wir jedoch kurz vor Brixen waren und dann auch im gesamten Eisacktal regnete es, mittelprächtig stark. Noch dazu war vor der Mautstelle (ja, bei so einem Wetter macht keine Landstraße mehr Spaß, hatte die Autobahn gewählt) in Sterzing ein langer Stau, geschlagene 7 Kilometer. Gut daß man da mit zwei Rädern vorbei kommt. Und die Autofahrer angesichts des Wetters durchgehend kooperativ waren, mich gewähren liesen.
Nach dem Brenner lies der Regen sofort nach, hörte gänzlich auf. Und war hier heute auch noch nicht gewesen, die Straßen waren trocken. Demzufolge dann nach Innsbruck, wie eh geplant, den Zirler Berg hoch und auf der weiteren Strecke, des trocknen Wetters wegen sogar statt über Garmsich entlang des immer wieder herrlich anzusehenden Walchensee und die schönen Kurven des heute nahezu unbefahrenen Kesselbergs hinunter. Und auch danach noch nicht genug vom Motorradfahren gehabt, Bichl höflich umkreist, weiter auf den leeren, für einen Samstag unglaublich leeren Landstraßen bis Königsdorf, dort scharf links ab, nach Beuerberg und schließlich die kleine Autobahnauffahrt (Nr. 7) genommen.
Waren mit flottem 160-er Schnitt eine Viertelstunde später, 17 Uhr, zurück in unser immer wieder schönen Heimatstadt München.
Technische Hinweise:
Von den ursprünglich gut zweihundert Fotos habe ich erst mal unscharfe und doppelte Aufnahmen ersatzlos gelöscht. Die verbleibenden 150 Fotos sind in unverändertem Originalzustand (6 MegaPixel) im Unterverzeichnis ./orgpics (gesamt 249 MegaByte) - nur CD-Version
Danach traf ich eine Auswahl von 113 Fotos. Diese habe ich automatisiert ich auf rund 1 MegaPixel verkleinert (gesamt 48 MegaByte).
Davon habe ich diese Übersicht erstellt, durch Anklicken eines der kleinen Voranschaubilder hier erscheint das Bild in 1024 x 786 Pixel.
Mit der rechten Maustaste könnt ihr dieses Bild (das in 1280 x 960 Pixel) auf Euren Rechner speichern.

Weiterführende Links

Fundstellen (Ich bitte um Beachtung meines Haftungsausschlusses, siehe mein Impressum) (Wir haben nur in den Quartieren in Fettdruck residiert, der Rest sind nur völlig unverbindliche Adressen/ Links von mir! Ich bitte um Beachtung meines Haftungsausschlusses, siehe mein Impressum)

Lago di Como (Comer See)

Val Varone

  • Bed and Breakfast Val Varon, Tel.: 0039.339.4478506, www.valvaron.it, ( DZ max. 70,- m.F.)

Lecco

  • Hotel Promessi Sposi, Via Italia 4 I-23864 Malgrate, Tel.: 0341.202096, info@hotelpromessisposi.it, www.hotelpromessisposi.it, DZ mF 80,-

Pinerolo

Susa

  • Vodaphone Laden: "Ghiotti S.A.S.", I-10059 Susa, C.so Inghilterra 13, Tel.: 0122/622641
  • Hotel Napoleon, Via Mazzini 44, I-10059 Susa, Tel.: +39.0122.622855, hotelnapoleon@hotelnapoleon.it, www.hotelnapoleon.it, DZ mF 75,- - 85,-) Gratis Motorrad-Parkplatz

Domodossola

  • Hotel Corona, I-28845 Domodossola (VB), Via Marconi 8, DZ mF 80,- Tel.: 0324.242114, htcorona@tin.it , www.coronahotel.net
  • Hotel Ristorante Eurossola, I-28845 Domodossola (VB), Piazza Stazione 36, DZ mF 80,- Tel.: 0324.481326
  • www.ristorantedasciolla.it (um's Eck von unserem Hotel, wirkt von außen nett)

Cles

  • Restaurante Garni Mostizzolo, I-38020 Cis im Val di Non (4 km nördl. von Cles), Tel.: 0463.535023, DZ oF 50,-, zimmermostizzolo@libero.it

Südtirol


Impressum   Letzte Änderung: 11.06.2013
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Stichworte: Abtei, Ahrntal, Aldein, Aprica, Auer, Avigliana, Ballabio, Bigório, Brenner, Briancon, Casargo, Cesana Torinese, Chiavenna, Cle. d. Lys, Cles, Col de Montgenevre, Col des Vars, Colico, Colle della Maddalena, Comer See, Cueno, Dolomiten, Domaso, Domodossola, Edolo, Eisacktal, Erba, Fernpaß, Fondo, Gais, Garmisch, Giaveno, Grödner Joch, Großen Sankt Bernhard, Guillestre, Hotel Corona, Hotel Europa, Hotel Villa San Maurizio, Imst, Introbio, Ivrea, Kalterer See, Kastelruth, Königsdorf, Lago Laux, Lanzo, Larche, La Sosta, Lecco, Locarno, Lugano, Malojapaß, Mendelpaß, Monza, Ofen-Paß, Oulx, Paesana, Pagnona, Pinerolo, Valle Del Po, Pustertal, Re, Reschenpaß, Schloss Neuhaus, Schwarzbach, Sestriere, Siegfried, Simplon, Sondrio, Sonntagsausflug, Sonntagsspaziergang, St. Ulrich, Stura di Demonte, Susa, Tiers, Tramin, Tremenico, Tresenda, Valle del Chisone, Valle Del Chisone, Valle de Lys, Valle Di Susa, Val Varon, Viu, Völs, Walchensee, Welschnofen, Zernez, Zirler Berg.