www.werle.de ► Goa 2009 ► Virtuelle Postkarte
( + weiter unten dann das, was nach dem verschicken der Postkarten-Email noch war)
So Ihr Lieben,
hier schon mal die ersten Berichte und Fotos von unserem nun an einem der schoensten
Badestraende Goas ausklingenden gut dreiwoechigen Urlaub, viel Spass beim Lesen ...
Abreise-Donnerstag
Angenehm ausgeruht mittags mit U- und S-Bahn zu Flughafen rausgefahren, nach der Gepaeckaufgabe
noch im "Airbraeu" ein Weisswurstfruehstueck eingelegt und bald darauf startete unser Flug mit
der Fluggesellschaft "Emirates", Zwischenstopp in Doha, Dubai nach Bombay.
Fasziniert war ich von dem Flight Entertainment das es sogar in der "Holzklasse"
(vulgo Economy genannt) gab: Eigener Monitor, rund einhundert Spielfilme! On demand!!
Freitag - Ankunft in Bombay
10 Uhr waren wir gelandet, auf das Gepaeck gewartet, die Einreisreformalitaeten gingen auch
flott. Dreiviertel elf sassen wir schon in einem Taxi das uns
in geschlagenen zwei Stunden Fahrzeit die 35 Kilometer runter ins Zentrum brachte.
Die ersten Eindruecke von Indien, na eigentlich ja Indien-Light, waren viel Verkehr,
viele Menschen (welch Wunder bei ueber einer Milliarde Indern), vergleichsweise wenig
Elend (Bombay ist ja im Vergleich zum gesamten Indien eine reiche Stadt). Zweimal standen
wir ein wenig im Stau, aber so ist das halt.
Samstag und Sonntag - Bombay
Zwei weitere Tage um Bombay anzusehen, am Sonntag Abend flogen wir dann runter nach Goa.
Montag - Mal umsehen was es hier in Goa so alles gibt
Dienstag - Grand Island Tour
Werbetext: "Ein Ganztagesausflug zur Grand Island mit Delfin-Beobachten am Hinweg. An der Insel
vor Anker liegend die Gelegenheit zum Schwimmen und Schnorcheln (Ausruestung inbegriffen).
Dann Fahrt zu einem Strand wo es ein "traditionelles Barbeque" gibt. Danach Erholen und
Baden an diesem angelegenen Strand. Getraenke (Softdrinks, Bier) inbegriffen, ebenso Transfer vom/ zum
Hotel."
Mein Fazit: Kein Muss (man versaeumt nicht wirklich was)
aber eine angenehme Art, einen Tag mit was anderem als Faulenzen zuzubringen.
Im Detail: Fuhren aus der Muendung des Mandovi River vorbei an der alten Festungsanlage des
Fort Aguada und querten dann die Aguada Bay.
Weiter draussen mussten wir mal kurz die Schwimmwesten anlegen, eine Art Wasserpolizei hatte
das vorige Boot kontrolliert, aeugte auch auf unseres. Ein Stueck weiter dann hatten wir tatsaechlich
mehrfach den netten Anblick von Delfinen, die hier unbeirrt von uns gaffenden Touristen
ihre Bahnen zogen. Sich aber auch nicht naeher kommen liesen.
Weiter ging es nun, vorbei am Monmugoa Harbour und der Peqauano Insel und
nun quer in die Arabische See hinaus zur Grand Island. Vor dieser ankerten alle
drei Ausflugsboote "unserer" Flotte, wie auch ein andedres, kleineres.
Man konnte Schnorcheln. Was ich auch tat, doch die Sicht unter Wasser
war aufgrund aufgeschwemmter Sedimente sehr schlecht, zwei, manchmal drei Meter. Und ausser
ein paar seltenen kleinen Fischen gab es von Seegurken und Seeigeln abgesehen eh nichts zu
sehen.
Unsere juengeren russischen Mitreisenden an Bord empfanden eine schier unermuedliche Freude daran,
auch als das langwierige Schnorcheln beendet war, immer wieder von Bord zu springen, erst
eine halbe Stunde spaeter als die beiden anderen Boote fuhren wir dann auch ab. Dafuer war
dann das Mittagessen schon auf dem Grill als wir an einer kleinen Bucht unterhalb der hintern
Seite des Monmugoa Harbour ankamen. Diese kleine, irgendwie schon schnucklige Sandbucht, umrahmt von den
eingefallenen Mauern eines ehemaligen portugisischen Forts sollte fuer die naechsten eineinhalb(?)
Stunden Quartier unserer Mittagspause sein.
Das Essen war dann auch schnell fertig, Thunfisch, Huhn, Curry mit Blumenkohl, Reis,
Folienkartoffeln. Ein einfaches aber praktikables und durchaus angenehmes Mittagshapperl.
Noch Zeit fuer ein paar Fotos und ein kleines Nickerchen (neudeutsch:
power napping gehabt. Dann ging es zurueck, nochmal so
eine Stunde Ueberfahrt dann waren wir (15:20) zurueck in Sinquerim.
Und, da der Wagen eh schon da war, zehn Minuten spaeter an unserem Hotel. An dessen Pool wir
dann gleich die Strapazen dieses Im-Boot-Hocken dominierten bisherigen Tages kurierten, nach einer
Suesswasserdusche und Planschen im Pool auch innerlich erneut befeuchtet.
Donnerstag
Heute mit einem ausgeliehen Roller alleine die Straende und das Hinterland weiter noerdlich
abgegrasst. Am Vagator Beach eine nettes Erlednis gehabt:
Gerade noch abwartend bis ich mein Foto geknipst hatte kam dann
ein hiesiger "O.S.E." auf mich zu, ein freundlciher junger Mann der meinte: Achtung! Ich
haette das was am Ohr. An irgendein gefluegeltes Getier denkend lies ich ihn an meine Seite
treten. Um dann zu erfahren dass er den Ohrschmalz in meinem rechten Ohr meinte. Da meine
rechte Ohrspeicheldruese tatsaechlich ihre Aufgabe regelmaessig uebererfuellt konnte ich da schlecht
widersprechen. Und flugs begann der "O.S.E." mit dem stumpfen Ende eines Zahnstochers
vorsichtig das wax herauszupulen, erst auf den Handruecken seiner linken Hand abstreifend
um mir die Fruechte seiner Ernte zu zeigen und dann zu Boden zu schippen. Als er diese
mich in berueckte Verwunderung versetzende Taetigkeit in meinem linken, mit einer eher
gewerkschaftsmaessig arbeitsamen Ohrspeicheldruese versehenen Lauscher fortzusetzen gedachte
lehnte ich das freundlich ab. Und nochmal ab. Und wieder ab. Und... erst als ich mich, immer
noch freundlich, demonstrativ an's Gehen machte kam er zu des Pudels Kern. Der
Ohrschmalzentferner wollte - wen ausser mir wundert das auch - fuer seine Taetigkeit
entlohnt werden. Doch der geforderte Betrag war von der Hoehe her gleich so unverschaemt,
dass ich das rundweg ablehnen musste.
Fuhr weiter, schaute kurz an die Landspitze wo weiter oben die klaeglichen Ueberreste des
wenig erfolgreichen Fort Chapora von der Botanik gnaedig ueberwuchert werden,
dann am Ufer des Chapora landeinwaerts gefahren bis Siolim.
Samstag - In und rund um Alt-Goa
Schon 8 Uhr zum Fruehstueck runtergegangen, halb neun starteten wir zu unserem heutigen
selbstorganisierter Ausflug rund um Alt-Goa. Als erstes in die fruehere Hauptstadt
Old-Goa fahren lassen. Dort waren bereits die neuntaegingen Vorfeiern des
St. Francis Xavier Festes das selbst am 3. Dezember stattfindet.
Viele Tausenden von Glaeubigern saeumten die im Zentrum fuer den Verkehr gesperrten Strassen, viele
von diesen nahmen an einem grossen Gottesdienst teil, viele andere bummelten durch die Verkaufsmeile
oder sahen sich, wie wir anfangs, die in den letzten Jahrzehnten restaurierten kolonial-klerikalen
Prachtbauten an, allem voran Se Cathedral mit einer Laenge von 76 Metern
und einer Breite von 55 Metern die groesste Kirche Asiens. Innen eher schlichte weisse Waende,
aber alleine die imposanten Ausmasse beeindrucken auch heute noch sehr!
Im Jahre der Gruendung der U.S.A. zerstoerte ein (fehlgeleiteter?) Blitzeinschlag einen der
beiden Kirchtuerme, diese "Verstuemmelung"
kompensiert der andere Glockenturm aber durch die groesste Kirchturmglocke Asiens,
die "Sino de Ouro".
Ganz anders ist die St. Cajetan Kirche und Konvent, mit schoenen Barocken Linien und Reliefs gemusterte weisse Waende
und durchgehend in maroon gehaltenen Haupt- und Seitenaltaren eine harmonische,
ansprechende Komposition.
Nun querten wir das weitlaeufige, sonst sicher leere Gelaende durch die Einkaufsmeile von
wirklich unzaehligen Verkaufsstandl, die neben (sehr) wenigen kirchlichen Devotionalien Unmengen
an die weltlichen Beduerfnisse befriedigen Guetern feilboten.
Eine willkommene Abwechlung ist das Wax Museum. Virtueller Besuch unter
www.waxworld.in. Bekannt, fast schon beruehmt
fuer seine Darstellung des Letzten Abendmahls mit Jesus und seiner Gang inklusive dem
scheinheiligen Silberlingsempfaenger.
Der Rueckweg fuehrte uns von der anderen Seite her zur Bom Jesus Basilica
vor der inzwischen bestimmt Viertausend an dem Gottesdienst teilnahmen. Seitlich im Rasen
eine interessante Foto-Ausstellung mit vielen Vorher-Nachher Gegenueberstellungen der restaurienten
Gebaeude hier in Alt-Goa.
Nun fuehrte uns unser Weg ueber Divar Island, eine Insel im Mandovi
die nur mit der Faehre erreichbar ist. Die idyllische Landschaft hier und die verschlafenen
Haeuschen des heimeligen Piedade machten diese Fahrt zu einem wahren Genuss.
Der Mayem See war unser naechster Stopp, ein Boot wollte hier getreten werden.
Waren viertel nach fuenf am Hafen von Panjim wo zur Daemmerung die bekanten einstuendigen Hafenrundfahrten
ablegen. Zoegerten erst, dann doch fuer den ersten Cruise um 18 Uhr Tickets
erstanden. Noch eine kurze halbe Stunde gewartet, dann ging es
an Bord der Santa Monica los. Alle Plaetze waren voll geworden, auf den beiden
Schiffen der Konkurrenz (mit gleichem Programm und selben Preisen) ebenso. Die Fahrt
fuehrte entlang von Panjim mit Blick auf dessen kleine Skyline bis an die Muendung des Mandovi
und wieder zurueck. An Bord laute Musik und, laut Programm, traditionelle goanische Taenze.
Was aber eher ein moderner Folkloreabend war, echte Kultur wird da nicht geboten.
Auch die Passagiere durften zwischendrin
tanzen - was diese mit grosser Begeisterung wahrnahmen, haben diese Gelegenheit wohl selten,
viele exponierten sich hierbei auffaellig, die Maenner, als die dann dran waren, noch viel mehr
als zuvor die Frauen. Denn so etwas laeuft in Indien ja immer geschlechtergetrennt. Doch ein
wenig Fortschritt war schon auch zu erkennen, gleich der erste Publikumstanz war fuer Paare,
neben Verheirateten ausdruecklich auch fuer "Couples" - Paare. Weniger nett war, dass
deren Sitzplaetze als die zurueckkamen von anderen in Beschlag genommen worden waren.
Und gefiel dieser Einblick in die hiesige "Feier-Kultur", hatten zwar was im Wortsinne
kulturelles erwartet, aber das hier ist ja gleichviel netter gewesen!
Am Heimweg vom Abendessen lies ich mich dann von meiner Disco-Queen doch noch ueberreden, die fruehabendlichen
Studien der hiesige "Feier-Kultur" noch ein wenig zu vertiefen - oder war das umgekehrt?!
in das droehnend-laermende Baga gefahren, runter
an den Strand wo die erste Disko am Platz (und wohl von ganz Goa) ist, das Tito's. Die
haben nebendran eine weitere, offenere Disko gebaut, das Mambo: www.titosgoa.com Das uns soweit
recht gut gefiel, innen hoch und offen, der Tanzraum mit schallisolierenden Scheiben nochmal
abgetrennt. Nur die Musik, die war nach keinem unserer beider Geschmaecker. Aber zu
sehen wie die hiesige Oberschicht begeistert zu den Klaengen tanzt und feiert war alleine
schon diesen Besuch wert. Die meist wieder englischen Touristen weniger.
Draussen in einer der vielen Bars noch ein Absackerbierchen getrunken, dann mit dem selben
Taxifahrer, der gerne gewartet hatte, zurueck gefahren, 2 Uhr daheim gewesen.
Dienstag - Wasserfall- & Tempel-Tag
Halb neun runter zum Fruehstueck. Danach wollte ich mir das Kleinmotorrad ausleihen um mit
dem zum Wasserfall zu knattern, doch die hatten den Schluessel nicht da. Und als ich gerade
nebendran dabei war, ein eh schoeneres Kleinmotorrad fuer diesen Tag klarzumachen
ueberkam es meine Reisebegleitung, diesen Auflug doch auch machen zu wollen. Also schnell auf
der Strasse ein Taxi fuer diesen Wasserfall- & Tempel-Tag gemietet und los ging es
auch schon (dreiviertel zehn): Fuhren vorbei an Panjim und Alt-Goa den National Highway 4A,
erst noch in der Ebene, dann ging es rein in die Huegel. Eine ruhige und ausblickreiche Fahrt
die uns auch gut gefiel. Weniger dann der fette und vor allem voellig unnoetige Stau.
Exkurs: Indischer Strassenverkehr
Die indischen Verkehrsteilnehmer scheinen es zu lieben unnoetig sich selbst in nahezu unaufloesbare
Staus zu stellen. Die Methode ist recht einfach: Wenn auch nur die Spur eines Hauches einer
Ueberholmoeglichkeit vorhanden ist so wird diese im Schifahrerstil (wer von hinten kommt muss
ein bischen kucken - mehr nicht) genutzt. Wenn dann der Gegenverkehr es wagt zu kommen versucht
sich der Kolonnenspringer irgendwie in die eigene Spur einzufaedeln. Wenn das nicht gelingt
muss der Gegenverkehr halt "etwas warten" ...
Da dasselbe vom Gegenverkehr ebenso praktiziert wird genuegt es, wenn etwas weiter
vorne jemand vom Gegenverkehr es ebenfalls so gemacht hat, so muss auch der eigene Verkehr
"etwas warten"...
Und so warten man an beiden Enden dieses Gefaessverschlusses* geduldig hupend bis sich durch rangierendes
Ausnuetzen der letzten Zentimeter Bewegungsraum doch von irgendwo wieder ein Auto aus dem
Pfropfen loesen kann, die anderen Autos eine Wagenlaenge weiter westwaerts ziehen koennen...
P.S.: Nicht nur in Indien wird so "ver-fahren", in China hatte mir das seinerzeit
eine Nacht in einem Ueberlandbus beschert der ab spaetnachmittag auf der Landstrasse mit tausenden (sic!)
anderen Wagen in solch einem Stau buchstaeblich gefangen war den die Polizei erst 5 Uhr frueh durch Ableitung des einen Verkehrsstromes in
einen Feldweg aufloesen konnte.
* Medizinstudenten sollten man die Erklaerung einer Blutgerinselbildung durch einen eintaetigen
Studienaufenthalt an einer Verkehrskreuzung in einer indischen Grossstadt ermoeglichen. Dann gaebe es (zumindest in diesem Bereich)
nur Einser-Mediziner.
Exkurs-Ende
Nach zweieinhalb Stunden Fahrt (der Stau hatte eine gute halbe Stunde gekostet)
waren wir dann kurz vor dem Eingang zum Nationalpark, parkten hier
unseren netten Taxifahrer, denn die letzten 11 Kilometer duerfen nur lizensierte Allrad-Jeeps
fahren, mit jeweils sechs Touristen und einem Fuehrer plus Fahrer natuerlich besetzt
Die sehr holgerige Fahrt haette ein PKW auch ohne Achsbruch kaum
geschafft, zudem wird der Fluss dreimal in einer Furt ueberquert, das Wasser dringt gerade eben
sogar in den Fussraum ein. Unser Fuehrer erzaehlte ein wenig von den Tieren (alles ausser Loewen und
Elefanten), Insekten (Termiten in Massen, dito Spinnenmeuten) und Pflanzen die es im
Nationalpark Bondla Wildlife Sanctuary alle(s) so gibt.
Als wir aussteigen konnten um dann des Rest zum Wasserfall zu Fuss zu gehen sahen wir diesen
auch das erste Mal. Zumindest nachdem sich die Augen gerade der weiblichen Mitreisenden
von den putzigen Affen loesen konnten, die hier wohnen und sich gerne die putzigen Menschen
die da jeden Tag so kommen anschauen. Und fuettern lassen sie sich auch gerne, die Menschen
sind da gut dressiert worden!
Der Dudhsagar Wasserfall ist der zweithoechste
Wasserfall Indiens, auch die hoechsten Wasserfaelle, die Jog Falls waeren gar nicht mal so weit weg von Goa - und
nicht in Tibet oder dem Himalaya wo ich hohe Wasserfaelle eher gewaehnt haette.
Spazierten ueber einen steinigen Weg mit zwei kleinen Fussgaengerbruecken ueber kleine
Baechlein in kleinen zehn Minunten hoch zum auch jetzt, zwei Monate nach der Regenzeit
schon noch genug Wasser fuehrendem
Dudhsagar Wasserfall. Dort verweilten wir eine knappe Stunde, auch ich
nutzte die Moeglchkeit in das erfrischende Wasser zu huepfen.
Auf dem Rueckweg wieder in diesen dummen Stau gekommen, was sich auch durch die Zaghaftigkeit
unseres Fahrers wieder hinzog.
Recht spaet erst kamen wir dann bei Mardol zum wirklich schoenen Mahalsa Tempel.
Waren halb sieben zurueck von diesem zwar fahrintensiven aber dennoch schoenen
Wasserfall- & Tempel-Tag
Freitag
Heute wechselten wir von Goas Norden in den Sueden fuhren mit einem Taxi die zwei Stunden nach Palolem wo wir uns ein schoenes Huetterl suchten.
Samstag
Erst 10 Uhr zum Fruehstueck, der Einfachheit halber und da die Angebote sich eh alle gleichen
gleich bei unserem Quartier. Ich versuchte mich, meine Vorurteile dass auf dieser seltsamen
Insel keiner kochen kann ueber Bord werfend, an einem "English Breakfast", neben frischen
Saft nach Wahl, Tee oder Kaffee, Eiern nach Wahl, Toast, Butter und Marmelade auch noch
Pilze, geduenstete Tomatenscheiben und Bohnen. Gar nicht mal uebel, diese indische Interpretation.
Dann legten wir uns auf die Liegen am Strand, es war richtig heiss, der Liter Wasser
den ich mir bestellte war im Nu verdunstet. Uschi zog dann die Kuehle unserer Terrasse vor.
Nachmittag auf eine Suppe fuer Uschi, einen Mochito fuer mich wieder auf die schoene Terrasse vom Cascaa gesetzt.
Anschliessend den schoenen Strand von Palolem entlaggeschlendert,
bis vor zum Zentrum, wurden zwar oefter angesprochen ob wir nicht eine Fahrt mit einem Boot,
eine Massage, ein Zimmer, was zum Anziehen oder ein Taxi haben wollte, es hielt sich aber
gut in Grenzen. Internetcafe gibt es mehrere, auch sonst fast alles, nur keinen Geldautromaten
- aber ich hatte ja unter anderem auch diese altmodischen Reiseschecks dabei.
Und auch nichts wegen Tauchen gesehen, schade!
Waren gegen 17 Uhr wieder zurueck, setzen uns auf unsere
kleine nette Terrasse, ich duschte gleich mal. Puenktlich 18 Uhr verschwand die Sonne, dafuer
kamen nur die bisswuetigen Moskitos daher, nervig! Ich ging rein, Uschi, deren Blut weniger
schmackhaft zu sein scheint verweilte auf unserer Terrasse.
Silent Noise - Kopfhoererparty
Im letzten Jahrtausend war Goa auch fuer die hier ablaufenden Partys mit einer speziellen
Art der weiten Gattung der House Musik bekannt, die (die wahre Herkunft aus Israel
verschleiernd) "Goa" genannt wurde. Doch seit dem Jahre 2000 ist dies der indischen
Regierung so sehr unrecht, dass alle lauten Veranstaltungen ab 22 Uhr (inzw. 23 Uhr)
streng(!) verboten sind, da hilft auch kein "Bakshish". Doch der Kommerz-Rubel will
rollen: Neben der schalldichten Disko in Baga (ich erwaehnte die weiter oben) kam ein
findiger Veranstalter letztes Jahr auf eine andere Idee: Eine Kopfhoerer-Party,
siehe auch www.silentnoise.in
Ich war viertel nach zehn in der Open-Air Disko wo diese Veranstasltung jeden Samstag
ablaeuft. Mit zwanzig, vieleicht dreissig anderen Gaesten. Und dachte naiv wie ich ja immer
bin, dass wegen der jetzigen
Vorsaison wohl auch nicht mehr kommmen, viele beim Ende der Lautsprecher-Musik heimgehen,
Fuer die paar Unentwegten waren enorm viele Kopfhoerer da, ueber zweihundert.
Doch entgegen meiner innerlichen Unkerei wurde der Laden nicht leerer, sondern fuellt sich
umso mehr als es auf 23 Uhr zuging. 23 Uhr verstummten die Lautsprecher, auf dem ersten
Kanal der Kopfhoerer war der Haupt-DJ ("Casper") und dessen House-Sound zu hoeren, auf
dem zweiten Kanal der des nebendran auf der DJ-Empore stehenden zweiten DJ, der dritte
Kanal brachte eher banalen Feld-Wald-Und-Wiesn Sound von einer CD.
Da jeder Kopfhoerer den eingeschalteten Kanal durch eine bestimmte Farbe (blau, rot, gruen)
anzeigt ist es sehr unterhaltsam zu beobachten, wer gerade auf welche Musik total am
Abtanzen ist, was gerade die meisten hoeren, wer trotz gutem Sound nur dumm rumsteht.
Ein Paar tanzte zusammen - mit verschiedenem Sound - ein skurriler Anblick.
Und zwischendrin mal den Kopfhoerer abzunehmen und, von gelegentlichem (eher ungewolltem)
Mitsingen mancher Gaeste abgesehen, in der relativen Stille die zuckenden Bewegungen der
Tanzenden und auch der DJs zu sehen war ebenso faszinierend-komisch wie der Anblick von
mittlerweilen ueber zweihundert (die Kopfhoerer gingen aus) Menschen mit dicken Ohren und
bunten Lichtern dran eine Invasion von dreigeschlechtlichen Aliens aus den Tiefen des
Weltalls vermuten laesst. Der H.G. Wells' Klassiker "Krieg der Welten" laesst gruessen!
Sonntag
Bei weit ueber 30 Grad den 2. Advenz oder Nikolaus zu feiern kam uns wahrlich nicht in den Sinn,
wir verbrachten lieber einen faulen Tag am Strand und im fast ebenso warmen Meer. Am Abend
den durch die vielen Strandrestaurants wunderhuebsch bunt illuminierten Strand entlanggeschlendert,
bei einem die Restaurants dann zum dinieren niedergelassen.
Unsere letzten Urlaubstage
Und so oder so aehnlich werden wohl auch die folgenden Tage hier ablaufen, wir planen nicht
mehr viel, ausser hier am Strand von Palolem weiter zu faulenzen.
Kommenden Samstag zum Sonnenuntergang geht unser Flug nach Bombay hoch, am Sonntag dann
heim ins mittlerweilen ja doch winterlich gewordene Muenchen.
Und zu Euch, die wir natuerlich sehr sehr vermissen hier!
Mit den allerherzlichsten Urlaubsgruessen
Uschi & Walter
Bonus-Material: Und so waren die letzten Tage
Dienstag
In den noch dunklen Morgenstunden wurde es tatsächlich so frisch, daß wir uns beim Schlafen
zudecken mußten - ja solch eine Eiseskälte aber auch!
Halb zehn Uhr gleich an den Strand, eines der Fischerboot klargemacht, bis das vom anderen
Ende der Bucht kam frühstückten wir. Halb elf legte unser Fischerboot ab, brachte uns über
die in diesen Vormittagsstunden glatte See bis an die Spitze vor der Bucht vom nördlichen
Nachbarort Agonda mit einem eigentlich ebenso schönen aber viel weniger ausgebauten Strand.
Und hier waren dann auch, wie eigentlich immer, ein paar Delfine so sehen - mit dem
kleinen Zoom meiner Canon Ixus 60 auch halbwegs zu fotografieren.
Als sich die Delfine an uns sattgesehen hatten fuhren wir dichter an der Küste zurück,
sahen erst die Honeymoon Bucht.
Eine Bucht weiter war dann die Butterfly Bucht, hier stiegen wir vom Boot, spazierten
den recht kleinen aber netten Strand entlang. Noch ein wenig Foto-Posing, dann fuhren
wir wieder zurück.
Es war eh schon 12 Uhr, auf ein kleines Mittagssüppchen/ einen Mochito zum
Chascaa raufgesetzt. Danach an den Strand gelegt, ich hüpfte auch mal ins unerfrischend
warme Meer.
Exkurs: Die Frei- und Frechheiten der heiligen Kühe in Indien
Überall begegnet man einzeln oder in kleinen Rudeln
Kühen, die in Indien Narrenfreiheit geniesen, mitten auf der Straße gehen, oder
auch dort oder anderswo eine Siesta einzulegen gedenken ohne daß ihnen - und das
bei diesem dichten Straßenverkehr - irgendetwas passieren würde.
Auch am Strand spazieren diese somit keinen Feind kennenden glücklichen Kühe mit
einer stoischen Ruhe rum, überall hin wo sie nur wollen.
Exkurs-Ende
Von einer Kuh kalt getunnelt
Eine kleine Kuh, eigentlich nur eine laufender Meter, heißt keinen
Meter hoch, trottete hinter mir her, hatte es aber etwas eiliger als ich. Anstelle
ordnungsgemäß einen Blinker zu setzen und ihr Überholmaneuver durch ein deutliches
Muhen akustisch anzuzeigen rannte mir diese Ausgeburt eines vierbeinigen Rambos
einfach von hinten kommend mitten durch die Beine! Ich war völlig perplex!
Gut daß das kleine Mist... äh Rindvieh noch keine Hörner hatte...!
Mittwoch
Wieder halb zehn zum Frühstück, dann spazierten wir den Strand weiter in südliche Richtung,
die hundert Meterchen an kleine steinige Bucht entlang, dann vorbei am Neptune's
wo letzten Samstag die Silent Noise war und weiter an der Colomb Bay
vorbei.
Dann kamen wir nach ein paar hundert Metern Trampelspfad auf die Straße die uns in einer kleinen
Linkskurve zum Patnem Beach brachte. Dieser ebenfalls schöne Strand ist deutlich
weniger entwickelt als "unserer" Palolem, im Zentrum schon einige Restaurants und
Hütten, zu den Strandenden hin aber nimmt das ab.
Meine von der heutigen Hitze geplagte Begleitung flüchtete in die vermeindliche Kühle
eines Internet-Cafes, ich unter den Schatten einer der vielen netten Strandkneipen,
las die Indian Times um zu sehen ob der Rest der Welt noch steht und, wenn ja, in
welchem Zustand. Schließlich
strichen wir die Segel, ich kaufte mir noch schnell einen violetten Sarong,
dann, wege der immer noch großen Hitze, mit einer Autorickschah zurückgefahren.
Zum Abendessen hatten wir uns Hummer bestellt, der nette Ober war hierfür extra ins
40 km entfernte Margao gefahren um den zu kaufen. Dazu eine einzelne King Prawn
für Uschi, ebenfalls nur ganz dezent gewürzt. Und einen netten Red Snapper. Was
für ein Festmahl!
Freitag
Nach dem Abendessen einen letzten Strandspaziergang
gemacht, auch wenn wir morgen noch einen Badetag haben so erfasste uns schon ein klein
bischen die Wehmut, daß dieser so schöne Urlaub nun recht bald vorbei sei wird.
Aber wie sagte Sepp Herberger (fast): "Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub!"
Samstag
Bis 15 Uhr gebadet, dann mit dem Taxi zum Flughafen, 18 Uhr ging der Flug hoch nach Bombay.
Dort die Nacht in einem flughafennahem Hotel verbracht.
Sonntag
Heimflug 10 Uhr bis 20 Uhr, lag 22 Uhr im Bett. Chrrrrrrr.....!